Transliteracja - Robert Hofrichter - Heimatkunde des Kreises Leobschütz 2 Tl Geschichtliches H. 1-2 - Str. 146-147
Das Dominium Blümsdorf 1).
Blümsdorf, daß früher Blümlinsdorf oder auch Blindsdorf genannt wurde, liegt in einer Einsenkung südwestlich vom Stadtforst, unweit der österr. Grenze. Die Größe dieses Gutes betrug früher 193 ha 88 a 47 qm. Zum Bahnbau der Strecke Leobschütz-Dt. Rasselwitz 1876 wurden 1 ha 58 a 81 qm an den Eisenbahnfiskus abgetreten, so daß die Fläche gegenwärtig noch 192 ha 29 a 66 qm beträgt.
1438 überließ der Herzog Wenzelaus von Troppau das Gut einem Hans Czert von Moschen für treue Dienste. Hans Czert blieb aber verpflichtet, im Kriegsfalle dem Herzog mit einem Schützen und einem Pferde Dienste zu leisten. (Urk. in Grätz ausgestellt.) 1486 ging das Gut in den Besitz einer Katharina Oczasek über. 1557 kaufte es die Stadt Leobschütz für 600 Floren von den Erben eines Simon Thielo.
Nach einem Revisionsbericht vom Jahre 1801 hatte die Stadt das Vorwerk in eigener Verwaltung. An Viehbestand waren 8 Pferde, 34 Kühe, 2 Ochsen, 7 Zuchtschweine, 1 Eber, 36 Hühner und 550 Schafe vorhanden. Der Schaffer hatte die Nutzung der Kühe, Schweine und Hühner. Er zahlte jährlich an die Stadt für eine Kuh 4 Tlr. 20 Sgr., für ein Zuchtschwein 2 Tlr. 12 Sgr. und für dein Huhn 6 Sgr. an Pacht. 2 Kühe wurden jährlich gebradt. Der Schaffer hatte gegen eine Vergütigung von 16 Talern zwei andere anzuschaffen. "Wenn in einem Jahre bis 3 Stück krepieren, so muß er sie expropriis ersetzen." Das Fleisch der gebrackten Tiere hatte der Schaffer dem Gesinde und den Arbeitern zu überlassen. Vier Kühe waren pachtfrei. Dafür mußte er dem Gesinde Butter, Milch und Käse unentgeltlich vorabreichen. Sein Weib erhielt 6 Tlr. Lohn.
Der Schäfer hatte für den Bestand der Schafe aufzukommen. Sein Lohn betrug jährlich 12 Tlr. 6. Sgr. Außerdem erhielt er freies Futter für 2 Kühe und an Deputat 4 Schessel Korn, 2 Schessel Gerste, 1 Schessel Weizen und 1 Scheffel Erbsen. Die beiden Knechte bekammen je 8 Tlr., die drei Pferdejungen je 5 Tlr. 10 Sgr., die zwei Mägde je 4 Tlr. 24 Sgr., der Hirt 5 Tlr. 14 Sgr. An Deputat erhielt jeder Dienstbote ebensoviel wie der Schäfer. Die tägliche Kost für die Dienstboten wurde damals mit Fleisch auf 2 Sgr. 4 1/2 Pf. und ohne Fleisch auf 1 Sgr. 8 2/3 Pf. berechnet.
Zur Robotleistung auf dem Domunium Blümsdorf waren die Bewohner von Königsdorf und Trenkau sowie die 3 Blümsdorfer Häusler verpflichtet. Zwei dieser Häuslerstellen entstanden erst im Jahre 1795. Jedem Häusler wurden etwa 6 Morgen Acker zur eigenen Bewirtschaftung gegen die fünfte Garbe überlassen. Mittwoch und Sonnabend war ihnen wie den Robotpflichtigen aller Kämmereidörfer gestattet, im Stadtforst dürres Holz zu sammeln. Die Renten ablösung der 3 Blümsdorfer Häuslerstellen erfolgte 1856 auf 56 1/12 Jahre. Die Stadt erhielt in Rentenbriefen 55 Tlr.
Seit 1859 ist das Dominium Blümsdorf verprachtet. Die Hotzenolotzer Zuckerfabrik entrichtete (1871 - 1902) einen Pachtzins von jährlich 14000 M. Der gegenwärtige Pächter Hermstein zahlt 12252 M. In den Jahren 1902-1907 sind die Wohn- und Wirtschaftsgebäude mit einem Hostenaufwand von 137000 M. fast durchweg neu erbaut worden.
1) In dem Topographischen Handbuch von Triest aus dem Jahre 1865 wird Blimsdorf als Vorwerk bezeichnet. Usrprunglich war es ein Rittergut.
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